Die ersten spannenden Eindrücke bekamen wir bereits beim Treffpunkt am prächtigen Gendarmenmarkt, der von zahlreichen wunderschönen Gebäuden umrahmt ist. Im Osten befindet sich die im Vergleich mit den imposanten Nebengebäuden eher weniger auffallende Akademie der Wissenschaft. Nördlich und südlich befinden sich der Deutsche und Französische Dom, welche beide pompös in die Luft ragen und westlich befindet sich natürlich unser Ziel, das Konzerthaus zwischen den beiden Domen. Hierhergekommen sind wir, um live bei einer Generalprobe des Konzerthauses dabei zu sein und zwar mit der weltbekannten Dirigentin Joana Mallwitz. Diese Probenbesuche bietet das Konzerthaus nämlich für Schulen an, um die jüngere Generation wieder mehr für klassische Musik zu begeistern.
Nachdem wir das geschmückte Garderobenfoyer bestaunt hatten, Rucksäcke etc. bei der Garderobe abgegeben haben und die Anwesenheit aller 7 Klassen durchgegangen wurde, von denen überraschenderweise 2 fehlten, ging es aber erstmal nicht zur Probe. Stattdessen wurden uns im kleinen Saal Fakten über das Konzerthaus und über die Stücke, die wir demnächst hören sollten, nämlich das Nocturne und die Rokoko Variationen von Tschaikowsky, welche beide für Solo-Cello geschrieben wurden, sowie über Tschaikowsky selbst präsentiert. Zudem wurden kurze Ausschnitte von einer an der Probe beteiligten Orchester-Geigerin vorgespielt.
Direkt im Anschluss gingen wir dann endlich, inzwischen recht ungeduldig, zur Generalprobe. Der Große Saal, in dem die Probe stattfand, war einfach mächtig. An der Decke hängen einige gigantische Kronleuchter, welche insgesamt 5000 einzelne Glaskristalle beinhalten und hinter der Bühne hatten wir einen Blick auf eine Orgel mit über 2000 Orgelpfeifen. Zuerst wurde das Nocturne gespielt. Ein Stück, das von tiefer Sehnsucht durchzogen ist. In den Pausen besprach der Cellist nochmal einzelne Stellen mit der Dirigentin. Danach wurden die deutlich längeren Rokoko- Variationen gespielt. Dabei handelt es sich um eine Melodie, die mehrfach wiederholt und dabei in verschiedenen Stimmungen variiert wird. Zum Schluss gab es dann noch eine Fragerunde mit dem Solo-Cellisten. Alles in allem war es eine sehr spannende Exkursion, bei der wir viel lernen und erleben konnten!
David Nemtsov